Welche sind die besten Umweltzertifikate für nachhaltige Mode?

April 4, 2024

In der heutigen Modeindustrie setzen immer mehr Unternehmen auf Nachhaltigkeit. Aber sind alle diese Bemühungen wirklich so ‘grün’ und ‘fair’ wie sie behaupten? Um das zu beurteilen, kann man sich auf Umweltzertifikate verlassen, die von unabhängigen Organisationen vergeben werden. In diesem Artikel geben wir Ihnen detaillierte Informationen über die besten Umweltzertifikate für nachhaltige Mode.

GOTS – Global Organic Textile Standard

Eines der bekanntesten und am weitesten verbreiteten Zertifikate ist der Global Organic Textile Standard, besser bekannt als GOTS. Dieser Standard deckt den gesamten Produktionsprozess von Textilien ab, von der Erzeugung der Rohstoffe über die umweltverträgliche und sozialverantwortliche Herstellung bis hin zur Kennzeichnung der Endprodukte.

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Die wichtigsten Kriterien für GOTS sind, dass mindestens 70 Prozent der Fasern aus kontrolliert biologischem Anbau stammen müssen und dass die verbleibenden 30 Prozent aus nachweislich nachhaltigen Quellen stammen. Darüber hinaus müssen alle in der Produktion verwendeten Chemikalien den hohen Umwelt- und Toxizitätsstandards von GOTS entsprechen.

Während GOTS vor allem für die Verwendung von Bio-Baumwolle bekannt ist, kann es auch für andere Fasern verwendet werden. Die Unternehmen, die GOTS-zertifizierte Kleidung herstellen, können diesen Standard als glaubwürdigen Beweis für ihre Nachhaltigkeitsansprüche verwenden.

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Fairtrade Siegel

Ein weiteres wichtiges Zertifikat in der nachhaltigen Modebranche ist das Fairtrade-Siegel. Wie der Name schon sagt, liegt der Schwerpunkt dieses Zertifikats auf fairen Handelsbeziehungen. Das bedeutet, dass die Produzenten – oft in Entwicklungsländern – einen fairen Preis für ihre Produkte erhalten und unter sicheren und gerechten Arbeitsbedingungen arbeiten.

Das Fairtrade-Siegel gilt jedoch nicht nur für Baumwolle. Es kann auch für andere Rohstoffe wie Zucker, Kakao oder Gold verwendet werden. Darüber hinaus fördert Fairtrade die nachhaltige Landwirtschaft und den Umweltschutz, indem es strenge Standards für den Einsatz von Pestiziden und Düngemitteln setzt und Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel fördert.

Bluesign

Bluesign ist ein Zertifikat, das sich speziell auf die Umweltverträglichkeit der Textilproduktion konzentriert. Es setzt strenge Anforderungen an alle Aspekte der Produktion, von der Auswahl der Rohstoffe über die Herstellung bis hin zur Entsorgung der Abfälle.

Besonders bemerkenswert ist, dass Bluesign nicht nur die Endprodukte bewertet, sondern auch die gesamte Lieferkette betrachtet. Das bedeutet, dass alle an der Produktion beteiligten Unternehmen die hohen Umwelt- und Sicherheitsstandards von Bluesign erfüllen müssen.

Cradle to Cradle

Cradle to Cradle ist ein innovatives Konzept für nachhaltiges Design, das von dem deutschen Architekten Michael Braungart und dem amerikanischen Designer William McDonough entwickelt wurde. Es geht davon aus, dass Produkte so gestaltet werden sollten, dass sie am Ende ihres Lebenszyklus vollständig in biologische oder technische Kreisläufe zurückgeführt werden können – ohne Abfall zu produzieren.

Das Cradle to Cradle Zertifikat bewertet Produkte in fünf Kategorien: Materialgesundheit, Materialwiederverwertung, erneuerbare Energien und Kohlenstoffmanagement, Wasserverwaltung und soziale Fairness. Um das Zertifikat zu erhalten, muss ein Produkt in allen fünf Kategorien hohe Standards erfüllen.

Made in Green by OEKO-TEX

Das Made in Green Zertifikat von OEKO-TEX ist ein weiteres wichtiges Siegel in der nachhaltigen Modebranche. Es garantiert, dass ein Textilprodukt frei von schädlichen Chemikalien ist und unter umweltfreundlichen und sozialverantwortlichen Bedingungen hergestellt wurde.

Eine Besonderheit von Made in Green ist, dass jedes zertifizierte Produkt eine eindeutige Produkt-ID oder einen QR-Code hat. Damit können die Verbraucher genau nachvollziehen, wo und wie das Produkt hergestellt wurde.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es viele verschiedene Umweltzertifikate für nachhaltige Mode gibt. Sie alle haben ihre eigenen Schwerpunkte und Standards, aber gemeinsam ist ihnen das Ziel, die Modeindustrie grüner und fairer zu machen. Es liegt an den Verbrauchern, sich über diese Zertifikate zu informieren und bewusste Kaufentscheidungen zu treffen.

Fair Wear Foundation

Die Fair Wear Foundation (FWF) ist eine unabhängige, gemeinnützige Organisation, die sich für bessere Arbeitsbedingungen in der Textilindustrie einsetzt. FWF-zertifizierte Unternehmen verpflichten sich, acht strenge Arbeitsnormen in ihrer Lieferkette einzuhalten, darunter ein sicheres Arbeitsumfeld, keine Zwangs- oder Kinderarbeit, angemessene Arbeitszeiten und Löhne sowie das Recht auf Kollektivverhandlungen. Die Fair Wear Foundation führt regelmäßige Kontrollen durch und veröffentlicht die Ergebnisse um Transparenz zu gewährleisten. Fair Fashion Labels, die das FWF-Siegel tragen, engagieren sich aktiv für faire Arbeitsbedingungen und verbessern kontinuierlich ihre sozialen Standards.

Cotton made in Africa

Eine weitere Initiative für nachhaltige Mode ist Cotton made in Africa (CmiA). CmiA ist eine Initiative der Aid by Trade Foundation, die sich zum Ziel gesetzt hat, die Lebensbedingungen von Kleinbauern in Subsaharan-Afrika zu verbessern. Um das CmiA-Siegel zu erhalten, müssen Unternehmen strenge ökologische und soziale Kriterien erfüllen. Dazu gehört die Verwendung von nachhaltig angebauter Baumwolle, der Verzicht auf genetisch verändertes Saatgut und gefährliche Pestizide sowie die Einhaltung von Sozialstandards, die von der Internationalen Arbeitsorganisation festgelegt wurden. Darüber hinaus fördert CmiA durch Ausbildungsprogramme die Unabhängigkeit und das Know-how der Baumwollbauern in Afrika.

Schlussfolgerung

Nachhaltige Mode ist mehr als nur ein Trend, sie ist eine Notwendigkeit in unserer heutigen Welt. Von GOTS-zertifizierter Bio-Baumwolle über das Fairtrade-Siegel bis hin zu innovativen Konzepten wie Cradle to Cradle und Initiativen wie der Fair Wear Foundation und Cotton made in Africa gibt es viele Möglichkeiten für Verbraucher, nachhaltige Entscheidungen zu treffen.

Allerdings reicht es nicht aus, nur auf die Siegel und Zertifikate auf der Kleidung zu achten. Es ist auch wichtig, den gesamten Lebenszyklus eines Kleidungsstücks zu berücksichtigen, von der Produktion über den Gebrauch bis hin zur Entsorgung oder zum Recycling. Außerdem sollten Verbraucher sich bewusst sein, dass der Einsatz von nachhaltigen Materialien und faire Arbeitsbedingungen nur zwei Aspekte von vielen in der nachhaltigen Mode sind. Andere wichtige Bereiche sind zum Beispiel Tierschutz, Wasserverbrauch, Energieeffizienz und Verpackung.

Der Weg zu einer wirklich nachhaltigen Modeindustrie ist noch lang, aber mit dem steigenden Bewusstsein und der Nachfrage der Verbraucher sowie dem Engagement von Unternehmen, die sich für Umweltzertifikate entscheiden, sind wir auf dem richtigen Weg. Letztendlich liegt es an uns allen, durch unsere Kaufentscheidungen zu einer faireren und grüneren Modeindustrie beizutragen.